RheinStars Girls Hürth holen Silbermedaille

Eine lange Saison und spannende Reise für unsere U16 Mädels aus der Kooperationsmannschaft RheinStars Girls Hürth ging am Wochenende beim TOP 4 um die Deutsche Meisterschaft mit der Vizemeisterschaft und der Silbermedaille zu Ende. Mit diesem Ergebnis hätte zu Beginn der Saison niemand auch zu träumen gewagt.

Begonnen hatte alles mit der Idee, dem gemeinsamen Projekt einer WNBL Mannschaft (weiblich Nachwuchsbundesliga) eine leistungsstarke U16 Mannschaft als Unterbau zu geben. Talentierte Mädels aus beiden Vereinen sollten sich im Training und in den Spielen gegen ähnlich starke Gegner messen, um ihnen den Sprung in die WNBL zu erleichtern. Die Initiative dafür ging in erster Linie von Steffi Lippold (Hürther BC) aus. Als Trainerin der WNBL Mannschaft war es ihr wichtig, Spielerinnen frühzeitig an die Bundesliga zu führen. Konsequenter Weise stellte sie sich auch als Trainerin für die U16 zur Verfügung und bildete mit Daniel Henle (RheinStars Köln) den Coaching Staff.

Hochmotiviert startete man in die Saison, spielte die ersten Turniere gegen renommierte Mannschaften aus NRW, konnte den SummerCup in Düsseldorf gewinnen, wurde 2. und 3. bei weiteren Turnieren. In Wipperfürth wurde ein Trainingslager gemacht, was die Mannschaft nochmals weiter zusammenschweißte. Dann kam das langersehnte erste Saisonspiel in Herne. Und direkt die erste Saisonniederlage. Man zweifelte, man haderte, man trainierte weiter hart. Dann folgte eine Wahnsinnssaison der Mannschaft. Man gewann viele Spiele, kam in die Liga der besten 8 Teams aus NRW und spielte nun um die westdeutsche Meisterschaft mit. Auch hier war das Ziel möglichst gut wie möglich mitzuhalten und sich weiter zu entwickeln. Bis Karneval folgte Sieg auf Sieg, so dass man sich nun mit den Topteams an der Tabellenspitze wiederfand. Zwei Spieltage vor Ende der regulären Saison stand man in einem „Endspiel“ um die westdeutsche Meisterschaft dem Team aus Oberhausen gegenüber. Das Team hatte zu diesem Zeitpunkt genügend Selbstvertrauen gesammelt und die teamorientierte Spielweise der Coaches noch weiter verinnerlicht. Der Schalter konnte umgelegt werden und man spielte ein fantastisches Spiel in dem man 87:59 gewann. Die RheinStars Girls Hürth waren westdeutscher Meister. Nun ging es also weiter. Als Meister qualifiziert zur Zwischenrunde fuhr man nach Berlin um dort gegen TuS Lichterfelde, ALBA Berlin und NB Oberhausen anzutreten. Die ersten beiden in diesem Turnier würden sich für das TOP 4 um die Deutsche Meisterschaft qualifizieren.

Gegen ALBA Berlin und NB Oberhausen wurde jeweils mit 23 Punkten Vorsprung gewonnen. Eine absolut herausragende Teamleistung, die das junge Projekt ins TOP 4 brachte. Gegen TuS Lichterfelde war die Luft bereits raus, da man bereits qualifiziert war. Eine deutliche 111:41-Niederlage musste hingenommen werden. Egal. Man war überglücklich über das Erreichen des TOP 4.

Zwei Wochen später fuhr das gesamte Team also wieder nach Berlin, diesmal als eines der letzten 4 Teams in Deutschland, die noch im Rennen um die deutsche Meisterschaft waren. Obwohl nur 12 Spielerinnen aufgestellt werden konnten, entschieden sich alle 17 Spielerinnen, dieses herausragende Event mitzuerleben. Auch dies zeigt erneut, wie stark der Zusammenhalt und die Leidenschaft in dieser Mannschaft sind.

Am Samstag den 18.05. im Halbfinale spielte man gegen Eintracht Frankfurt, die die Zwischenrunde im Süden als 1. abgeschlossen hatten. Obwohl alle natürlich unglaublich aufgeregt waren, zeigte das Team und die Coaches Daniel Henle und Steffi Lippold eine geschlossene Mannschaftleistung. Getragen von den zahlreich mitgereisten Eltern, aber auch von anderen Zuschauern, die ihre Sympathien für die RheinStars Girls Hürth zeigten, gewann man 75:67 und stand auf einmal im Endspiel um die deutsche Meisterschaft. Absolut verrückt.

Im anderen Halbfinale setzte sich zuvor erwartungsgemäß TuS Lichterfelde gegen die leidenschaftlich spielenden ChemCats aus Chemnitz mit 89:62 durch. Am Sonntag stand dann um 12:30 Uhr das letzte Saisonspiel für RheinStars Girls Hürth auf dem Programm: das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft in der weiblichen U16 Klasse. Man realisierte erst jetzt, als man nach der Spielervorstellung Arm in Arm vor der Nationalflagge stand und der Nationalhymne lauschte, dass man wirklich unter den besten zwei Teams in ganz Deutschland war. Eine unglaubliche Entwicklung.

Gegen den Favoriten TuS Lichterfelde, gespickt mit Nationalspielerinnen und einer tiefen und qualitativ stark besetzten Bank, war klar, dass es nochmal deutlich schwerer werden würde. Trotzdem waren die Mädels hochmotiviert und wollten es TuSLi nicht leicht machen.

Nicht zuletzt hatte man sich das bis hierher verdient und in einem Endspiel kann alles passieren.

Kurz vorm Ende des ersten Viertels war das Spiel knapp und hart umkämpft. 14:11 die knappe Führung für Lichterfelde, die aber einen Gang höher schalteten und noch einen 10:0 Lauf auflegen konnten. Im zweiten Viertel kämpften die Mädels leidenschaftlich und trotzten Lichterfelde fast das Viertel ab. Nur knapp mit 19:17 musste man auch den zweiten Abschnitt an die Gastgeberinnen abgeben. Die Kraft ließ dann natürlich etwas nach, während Lichterfelde auf fast unverändertem Niveau wechseln konnte. So konnte der Favorit weiter punkten und am Ende gab es erneut eine deutliche 98:52 Niederlage. Aber man ging mit erhobenem Kopf und überglücklichem Herzen vom Feld. In der anschließenden Siegerehrung wurde den Mädels und den Coaches dann vom Co-Trainer der Damennationalmannschaft Holger Czach die Silbermedaille und die Urkunde über den zweiten Platz beim TOP 4 der Deutschen Meisterschaft vom DBB überreicht.

„Eine absolut unglaubliche Saison. Wir hatten nie damit gerechnet heute hier mit der Silbermedaille zu stehen. Einfach nur unglaublich. Und es zeigt einfach wieder, was Teamwork und der Zusammenhalt ausmachen. Ich bin so stolz auf meine Mädels, die trotz des hohen Aufwands immer motiviert und ehrgeizig an sich gearbeitet haben und nun mit diesem schönen Abschluss als zweitbestes Team in Deutschland das absolut verdient haben“, so die Coaches Daniel Henle und Steffi Lippold unisono nach der Siegerehrung.

Platon Papadopoulos als sportlicher Leiter der RheinStars Köln fasst die Entwicklung wie folgt zusammen: „Wir haben viele Sachen richtig gemacht. Ziel ist es den weiblichen Jugendbereich im Kölner Raum wieder zu beleben. Mit der WNBL können wir den Mädels die Möglichkeit geben auf Bundesliganiveau zu spielen. Keiner hätte gedacht, dass die Erweiterung der Kooperation mit Hürth im U16 Bereich so schnell zu so einem riesen Erfolg führen würde. Das ist ein traumhaftes Ergebnis, welches aber auch dazu beitragen sollte, die Motivation, das Niveau und die Leistungen in den kommenden Jahren weiterhin hoch zu halten. Wir wollen jetzt im U14 Bereich dieses Konzept mit Hürth ausbauen, um den jüngsten und leistungsorientiertesten Spielerinnen dieser Altersklasse in Köln und Umgebung eine ähnlich gute Ausbildungssituation zu bieten. Nochmals Gratulation an Team, Coaches und Eltern, ohne deren Unterstützung Leistungssport nicht möglich wäre! Hervorheben möchte ich noch die sehr gute Zusammenarbeit mit Dieter Mischke, dem Geschäftsführer des Hürther BC. Ohne diese Grundlage wären solche Erfolge schwer zu realisieren.“

Geschäftsführer des Hürther BC Dieter Mischke freute sich ebenso: „Gelungenes Experiment! Eigentlich ging es nur darum einen besseren Unterbau für die WNBL-Mannschaft zu schaffen und dann direkt die Vizemeisterschaft! Der Hürther BC bedankt sich bei den RheinStars für die Zusammenarbeit und ist stolz auf die Mädchen und das Trainerteam. Dieser Erfolg ist nicht nur eine Bestätigung, sondern auch ein Ansporn den eingeschlagenen Weg fortzuführen. Der Leistungssport im Mädchenbasketball im Raum Köln ist auf dem richtigen Weg. Darüber hinaus zeigt es, dass alle Beteiligten davon profitieren, wenn man über seine eigene Vereinsbrille hinausschaut.“

Der Vorsitzende der SG RheinStars Köln, Gerd Mager ergänzt: „Dieses großartige Ergebnis am Ende einer sehr erfolgreichen Saison zeigt zu welchen Leistungen eine sinnvolle und harmonische Kooperation auf Augenhöhe zwischen zwei Vereinen in der Lage ist!“

Deutscher Vizemeister weibliche U16 Saison 2018/19

 

Von links nach rechts:
Jenny Wiesen, Marilena Schade, Sandra Krizanac, Martha Schwab, Danguole Pupkeviciute, Sophia Trefzger, Mathilde Ruin, Hella Fromm, Trainerin Steffi Lippold, Trainer Daniel Henle, Noemi Brancato, Zoë Stemplinger, Sina Römer, Lucia Borghese, Luisa Anderegg, Annika Schulte, Antonia Harmel, Nora van Loo, Olivia Okpara