Die Kreismeister der Kreismeister – die Geschichte der U14-4

Meine Geschichte als Trainer – oder vielleicht besser Übungsleiter – bei den RheinStars Köln begann so. „Platon, ich mach dir jetzt ein Angebot: Ich übernehme die U14 mit (meinem Sohn) Josh im Westen in der kommenden Saison.“ Die Antwort vom Sportlichen Leiter des Vereins kam noch bevor der Satz verklungen war. „Du hast den Job“, sagte Platon Papadopoulos. Warum nicht, schließlich muss ja das Studium als Diplom-Sportlehrer an der Deutschen Sporthochschule Köln auch was hinterlassen haben – auch wenn das Finale in den frühen 90ern stattfand. Mit Basketball nicht unbedingt als Schwerpunkt. Pressesprecher der RheinStars, Hallensprecher, nun auch noch Coach. Also los …

Das besagte „Einstellungsgespräch“ mit Platon ist jetzt gut zwei Jahre her. Im ersten Jahr endeten wir als Vierter mit einer Bilanz von 14:8 Siegen. In dieser Saison wurden wir erst Kölner Kreismeister und seit Sonntag können wir uns sogar Kreismeister der Kreismeister nennen. Für eine U14-4 – oder wie wir sagen „Der Westen“ – eine ordentliche Bilanz. 74:44 (34:21) stand es am Ende gegen den TV Bedburg, dem Meister aus dem Rhein-Erft-Kreis – nochmal eine klare Sache zum Abschluss. Und eine schöne Belohnung für die Entwicklung des Teams.

Begonnen hatten wir die Saison 2018/2019 mit zwei Niederlagen in den ersten drei Spielen. Im Saisonendspurt haben wir dann noch die U14-3 – die „Süd-RheinStars“ und die BG Köln abfangen können. Unterm Strich waren es dann 15 Siege insgesamt, weiterhin zwei Niederlagen in der Liga plus nur noch eine im Test gegen unsere Oberliga-U14.

Wir haben dabei tatsächlich auch alle knappen und schwierigen Spiele für uns entscheiden können. Weil wir das als Team gelöst haben. Der beste Spieler rausgefoult? Nicht alle Mann an Bord? Egal, meine Jungs fanden immer eine Lösung. 19 Spieler hatte ich immer auf dem Mannschaftsbogen stehen, 19 habe ich eingesetzt, 19 haben gepunktet. Einer zwar, weil er einen Eigenkorb aufgeschrieben bekam, aber manchmal gibt es eben auch was geschenkt.

Was mich als Trainer freut, die Jungs ziehen mit. Vollzählig im Training ist keine Seltenheit. Vielleicht ja, weil alle spielen, alle ihren Anteil haben. Wenn es nicht unumgänglich ist, wird die Spielzeit auf alle Schultern möglichst gleich verteilt. Wir sind eine Ausbildungsmannschaft. Das wird akzeptiert, auch von den Eltern. Trikot-Waschen und Anschreiben, Fahren, alles vollkommen entspannt. Ab und an hilft Mit-Vater Jan sogar im Training aus. Und am Ende einer Saison freuen wir uns über jeden, der es in eines der höher spielenden Teams schafft. Im Vorjahr waren es zwei Jungs, einer jetzt während der Saison. Und ich tippe auf drei bis vier für die kommende Spielzeit.

Was mich als Jung-Coach zudem begeistert, ist die Offenheit, mit der Wissen im Verein weitergegeben wird. Ob nun die Headcoaches Matt Dodson oder Denis Wucherer, Platon, der Coaches Staff um Katharina Arnold oder JJ. Strasser. Ich habe einen Gedanken oder eine Fragestellung, dann wird zugehört, diskutiert, empfohlen und umgesetzt. In Übungsformen, in Spielphilosophie. Die Mitte halten, Hilfe von der Grundlinie, das Laufen von Fastbreaks… Der Pass und das Dribbeln als Basis und, und, und – irgendeinen Vorteil musst du als Pressesprecher ja ziehen können. Für dich selbst und damit für deine Mannschaft.

Dieses Jahr hat jedenfalls ganz gut geklappt. Vielleicht lassen sie uns ja nächstes Jahr bei den U16ern eine Klasse höher ran. Schön wäre es. Dreimal trainieren wollen wir sowieso. Mit dem Alter steigen die Herausforderungen. Aber wem schreib ich das …

Meine Mannschaft: Felix Bahn, Keanu Baldes, Bathuan Dogan, Bilkan Dogan, Mauritz Geuenich, Nassouh Gorani, Max Gutowski, Jens Herper, Joop Kampker, Josh Koralewski, Emil Lehnert, Eddy Lorenzen, Len Mähler, Matthias Petri, Lasse Pommer, Max Probst, Vincent Rosing, Tuna Suicmez, Severin Weingarten, Nicolas Reiners (am Anfang, dann U14-2), Egon Renner (bis Dezember). Coaches: Jens Koralewski, Jan Pommer. Anschreiber und Zeitnehmer: Ralf Kampker, Wolfgang Bahn, Jan Pommer, Rudena Gorani, Tanja Lorenzen, André Lehnert, Sezer Dogan … Wäsche: alle.